Ziel des Projekts war die Entwicklung und Umsetzung eines grenzüberschreitenden Tourismusangebots unter dem Titel „Vertreibung – Zwangsmigration – Kulturverlust 1945” in der Oder-Warthe Region. Die Initiative konzentrierte sich auf das Schicksal von Menschen, die gezwungen waren, ihre Heimat zu verlassen und ein neues Leben in der Nachkriegsrealität Polens zu beginnen.
Im Juni 2025 fand in Słońsk ein Fachworkshop statt, bei dem Experten von beiden Seiten der Oder über Fragen der Zwangsmigration und des Kulturverlusts diskutierten. Die Ergebnisse dieser Debatten bildeten die Grundlage für die Vorbereitung eines internationalen Symposiums, das am 5. November 2025 im Kulturhaus Küstriner Vorland in Küstrin-Kietz stattfand. Das Symposium versammelte Historiker, Museumsfachleute und Forscher, die sich mit der Geschichte der Grenzregion befassen. Zu den Referenten gehörte unter anderem Ryszard Skałba, Direktor des Museums der Festung Kostrzyn, der einen Vortrag über die ersten Nachkriegsjahre im polnischen Kostrzyn hielt und dabei die schwierigen Anfänge des Wiederaufbaus der Stadt nach 1945 sowie die Entstehung einer polnischen Identität auf den Trümmern des ehemaligen Küstrin beleuchtete. Die Vorträge befassten sich unter anderem mit demografischen Veränderungen, materiellen und immateriellen Verlusten des kulturellen Erbes sowie zeitgenössischen Formen der Erinnerung an die Vergangenheit. Die Ergebnisse des Symposiums werden Anfang nächsten Jahres in gedruckter Form veröffentlicht.





