Manöver in einer Atmosphäre der Ernsthaftigkeit

An diesem sonnigen Wochenende fanden in Kostrzyn an der Oder Militärmanöver in Verbindung mit einem Militärbiwak statt, an dem auch Reenactors der preußischen Armee teilnahmen. Vor der Kulisse der historischen Festungsmauern von Küstrin fanden am Samstag (26.04.) Feldübungen, Drills und Vorführungen alter Militärformationen statt.

Bunte Uniformen, glänzende Bajonette und historische Fahnen zogen die Aufmerksamkeit von Einheimischen und Touristen auf sich. Am Morgen fand ein feierlicher Appell statt. Davor wurde eine symbolische Schweigeminute zum Gedenken an den verstorbenen Papst Franziskus eingelegt. Nach dem Besuch der Gedenktafel von Katte und der Hinrichtungsstätte erläuterte der Direktor des Festungsmuseums Ryszard Skałba den Anwesenden die Geschichte der Enthauptung des unglücklichen Leutnants. Anschließend führten die Truppen ihre Exerzier- und Marschübungen durch. In der Zwischenzeit war es möglich, das Lager zu besichtigen und mit den Reenactors über vergangene militärische Traditionen zu sprechen (einige Soldaten waren aus Polen). In diesem Jahr fiel die Veranstaltung bescheidener aus als sonst: Es waren nur 20 Reenactors anwesend, es gab kein Musikkonzert und kein Schlachtgefecht auf dem Renneplatz. Stattdessen ertönten zu Ehren von Franziskus drei Schüsse aus der Nachbildung einer Kanone aus dem 18. Jahrhundert, die im Museum steht. Am Ende des Tages bereiteten die Organisatoren für alle eine traditionelle militärische Erbsensuppe zu, die direkt aus dem Topf serviert wurde. Angesichts des herrlichen Wetters und der farbenfrohen Kostüme hatten die Besucher Verständnis dafür, dass das Programm geändert werden musste, um am Tag der Beisetzung des Papstes eine würdige Atmosphäre zu wahren. Nächstes Jahr wird die Veranstaltung sicherlich wieder in der gewohnten Form und in der fröhlichen Atmosphäre früherer Jahre stattfinden.